Freitag, 22. Januar 2010

Lebensfreude trotz Leid

Katharina Bach
Marie - Wenn sie lachte, hatte ich Hoffnung
kt., 176 S., ISBN 978-3-86744-139-1, EUR 16,90 (D), sFr 29,50, EUR 17,40 (A)
Marie, die aufgeweckte und lebensfrohe Zweijährige, erkrankt an Krebs. Für die Eltern ist es unfassbar. Ein dramatischer Kampf beginnt: gegen die Krankheit, gegen hoffnungslose Diagnosen – vergeblich! Mit drei Jahren stirbt die kleine Marie. In bewegenden Worten schildert die Autorin die Lebensgeschichte ihrer Tochter. Trotz Traurigkeit und erschütternden Erlebnissen berichtet sie vom großen Glück, Marie gehabt zu haben. Ein außergewöhnlich tapferes kleines Mädchen, das mit viel Freude in seinem kurzen Leben mehr entdeckte als viele Erwachsene. - Ein emotionales Buch, das über die eigentliche Geschichte hinaus zutiefst Menschliches offenbart und Mut macht, zwischen Angst, Hoffnung und Verzweiflung glückliche Momente zuzulassen.
Rezension auf Buch-Aviso: " ... Maries Geschichte ist traurig - aber nicht nur. Es ist die berührende Geschichte eines Mädchens, das trotz seines Leidens Lebensfreude ausstrahlte ... " Zur Rezension

Samstag, 16. Januar 2010

Alkohol mit zwölf - und dann?

Steffen Flügler
Treppe in die Dunkelheit - Eine Suchtgeschichte
Books on Demand, Ppb., 240 S., ISBN 978-3-8370-8115-2, 14.95 Euro
Dieses Buch basiert auf der authentischen Geschichte des Autors. Es beschreibt seine über 17 Jahre dauernde Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Alles beginnt mit einem Bier, das der damals Zwölfjährige dazu benutzt, um sich Mut anzutrinken. Seinen dramatischen Höhepunkt findet diese Geschichte, als sich der dann 29-jährige, einem letzten Kampf gegen die Sucht in einem Krankenhaus stellt.
Die beschriebenen Gefühle, Ausdrucksweise und Jargon der Drogenszene verleihen diesem Buch höchste Authentizität und sprechen den Leser unmittelbar an.
Jedes Kapitel wird durch ein Zusatzkapitel ergänzt, das schon fast poetisch nuanciert wirkt. Es zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und vermag der Sucht, durch seinen metaphorischen Stil, eine Gestalt zu geben.
Der Autor: Steffen Flügler wurde am 27.02.1966 in Mannheim geboren. Von seinem 12. bis 29. Lebensjahr war er alkohol- und drogenabhängig. Danach arbeitete der Autor als Verkäufer und später sieben Jahre als gewerbliche Führungskraft in der Logistikbranche. Während dieser Zeit versuchte er immer wieder als Musiker, Songwriter, Manager, Schauspieler oder Stuntman im Showgeschäft Fuß zu fassen. Nach einem 30-monatigen Studium, erhielt er im November 2008 die Zulassung zur berufsmäßigen Ausübung der Heilkunde auf dem Gebiet der Psychotherapie und schrieb im gleichen Jahr das Buch „Treppe in die Dunkelheit“. Seit 2009 arbeitet Steffen Flügler psychotherapeutisch in einer Praxisgemeinschaft, als Dozent, Schriftsteller und hält Suchtprävention an Schulen.
Rezension im Blog "malen befreit": " ... Diese autobiografische Ebene ist brutal und drastisch geschildert und wirkt dadurch deutlich abschreckender als beispielsweise “Wir Kinder vom Bahnhof Zoo”. Allerdings erklärt das allein nicht meine Faszination.
Auf einer zweiten Erzählebene greift Flügler immer wieder das Bild der Treppe in die Dunkelheit auf und schafft es hier mit wenigen und einfachen Worten aufzuzeigen, was die Sucht mit dem Süchtigen macht. Er personifiziert die Sucht und gibt ihr Worte, die das Unbegreifliche fassbar machen.
Was sind die Gründe dafür, dass jemand immer wieder zu Alkohol und Drogen greift, was verspricht er sich davon? Oder genauer – was verspricht ihm die Sucht? Was fehlt dem Süchtigen? ... " - Zur Buchbesprechung
Interview mit dem Autor auf "malen befreit": " ... Gerade bei Kindern ist in den letzten Jahren zu beobachten, dass immer mehr immer früher zu Alkohol greifen, bis hin zur ausgewachsenen Alkoholvergiftung mit Krankenhauseinweisung. Was sind Warnsignale, bei denen Eltern oder Lehrer aufmerksam werden sollten?
Als Warnsignale würde ich folgende Punkte beachten:
-Wechsel des Freundeskreises
-Schulischer Einbruch
-Vernachlässigung der Interessen (z.B. früher nachgegangenen Hobbys)
-Extreme Unzufriedenheit, Aggression, Niedergeschlagenheit oder ähnliche Emotionen
-Stimmungsschwankungen
-Rückzug aus dem sozialen Umfeld
-Geheimniskrämerei
-Lügen
-Chronischer Geldmangel
Solche und weitere Signale werden oft in verschieden starker Ausprägung bereits am Anfang von Alkohol-bzw. Drogenmissbrauch sichtbar. Da aber viele dieser Erscheinungsbilder und Veränderungen gerade gehäuft in der pubertären Phase auch ohne Rauschmittelkonsum auftreten, ist es auch hier sehr schwierig abzugrenzen.
Ich würde auf jeden Fall dazu raten, ob Eltern oder Lehrer, den Jugendlichen bei Verdacht sofort darauf anzusprechen ... " - Zum Interview