Am 27. Februar 2011 jährt sich der Geburtstag des bedeutenden österreichischen Philosophen Rudolf Steiner (1861-1925) zum 150. Mal. Der Begründer der Waldorfschulen, der anthroposophischen Geisteswissenschaft und Pionier der biologisch-dynamischen Landwirtschaft war einer der einflussreichsten Reformer des 20. Jahrhunderts. Seine Ideen und Innovationen inspirieren bis heute Unternehmer, Künstler und Wissenschaftler auf der ganzen Welt und prägen in vielfaltigen Formen unser Kultur- und Alltagsleben ... (Mehr dazu)
Wolfgang G. Vögele (Hrsg.)
Der andere Rudolf Steiner - Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen
Futurum Verlag, 403 S., geb., br., ISBN 978-3-85636-226-3, EUR 18.80, CHF 24.80 /
Rudolf Steiner war ein Mann der Öffentlichkeit. Er lebte und wirkte in seiner Zeit mit einer Energie und Intensität, die alle Grenzen des Gewöhnlichen sprengten. Begeisterung und Befremdung polarisierten seine Zuhörer; kalt jedoch ließ er keinen. An Anekdoten und Memoiren von anthroposophischer Seite mangelt es nicht. Wie aufmerksam ihn aber auch seine übrigen Zeitgenossen wahrnahmen, ist kaum bekannt. Diese Lücke schießt die vorliegende Anthologie mit über 70 weitgehend unbekannten Augenzeugenberichten und Schilderungen von Schriftstellern, Publizisten, Künstlern und anderen Menschen, die Steiner begegnet sind, ohne sich – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen – seiner Bewegung anzuschließen. So ergibt sich eine faszinierende, knapp und sachkundig kommentierte Dokumentation, die Steiner facettenreich porträtiert. Das Buch, das auch etliche Interviews sowie Satiren und Karikaturen enthält, liefert einen erfrischenden Forschungsbeitrag zu einem vielschichtigeren Verständnis von Steiners Werk und Wirkung aus der Sicht seiner Zeitgenossen.
Manfred Kannenberg: Rudolf Steiner in Berlin
Impulse, Begegnungen und Wirkensstätten in Berlin 1897 – 1923..Einträge in die Zukunft
2011, 192 S., kt., ISBN 978-3-03769-028-4, € 19.–, sFr. 26.–
Berlin – das ist die Stadt der Veröffentlichung der Anthroposophie. Hier stellt sich Rudolf Steiner seit 1897 hinein in die philosophischen, literarischen, künstlerischen und sozialpolitischen Strömungen seiner Zeit, charakterisiert sie, sucht ihren Dialog und inspiriert sie. Er verkehrt im Klub Die Kommenden von Ludwig Jacobowsky ebenso wie im Kreis der Freien Hochschule und des Giordano-Bruno-Bundes; er unterrichtet jahrelang an Wilhelm Liebknechts Arbeiterbildungsschule, spricht vor siebentausend Druckern und Setzern zum Gutenberg-Jubiläum und geht auf die theosophische Bewegung zu. Es ist der Ort, an dem er seine wesentlichen Schriften schöpft, Zeitschriften gründet und herausgibt und an dem er zwischen 800 und 1000 Vorträge hält, großenteils für die Öffentlichkeit, regelmäßig im Architektenhaus und mehrfach in der Philarmonie. Hier ereignen sich seine unzähligen Lebensbegegnungen mit MitarbeiterInnen und SchülerInnen der geisteswissenschaftlichen Bewegung.
Liest man die Fülle der Dokumente, Impulse und Initiativen heute neu, kann einem zur Sicherheit werden, wie sehr sie auf Zukunft angelegt sind.
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