Montag, 26. Mai 2008

Mythos "Transsib"

Transsibirische Eisenbahn
Stürtz Verlag, Fotos Gregor M. Schmid, Text Bodo Thöns, 224 S., 404 Abb., 24 x 30 cm, geb. mit Schutzumschlag und Schmuckschuber, ISBN: 978-3-8003-1675-5, € (D) 49,95, € (A) 51,40, sFr 79,00
Eine Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn ist ein unvergleichliches Abenteuer im 21.Jahrhundert. Dieses Abenteuer begann am 19. Mai 1891 mit dem ersten Spatenstich durch den Thronfolger und späteren Zaren Nikolaj bei Wladiwostok. Bis zu 100 000 Arbeiter waren zeitgleich an der Verwirklichung dieses Mammutprojektes zwischen Tscheljabinsk im Ural und dem östlichen Ende am Pazifik beteiligt. Bereits am 1. Juli 1903 wurde die Strecke von Sankt Petersburg über Moskau durch den Ural bis Port Arthur in China und etwas später bis Wladiwostok in Betrieb genommen. Die durchgehende Elektrifizierung wurde erst am 25. Dezember 2002 abgeschlossen. Heute verlässt jeden zweiten Tag der legendäre Zug den Jaroslawler Bahnhof in Moskau und fährt unter anderem über Kirow, Perm, Ekaterinburg, Tjumen, Omsk, Novosibirsk, Krasnojarsk, Irkutsk, Ulan Ude, Tschita, Chabarovsk auf über 9200 Kilometern bis Wladiwostok. An die 90 Städte liegen an dem Verlauf der Strecke, die über 16 große Flüsse führt, und bei Kilometer 1777 mitten in der Taiga die mit einem Obelisken markierte Grenze zwischen Europa und Asien überquert. Entlang der Strecke faszinieren die Naturlandschaften, vom Ural über dem Baikalsee bis zum japanischen Meer, an den Stationen beeindrucken die reichen Kulturgüter, man begegnet fernen Völkern und Kulturen. Über 400 Bilder begleiten die Transsibirische Eisenbahn entlang ihrer Strecke von Moskau bis Wladiwostok und Peking. Specials berichten über die Anfangszeit der Bahn mit historischen Bildern, über berühmte Reisende mit ihren Erlebnissen und Eindrücken in Zitaten, über die verschiedenen Zugklassen vom Linienzug bis zum Luxussonderzug und die Möglichkeiten und Besonderheiten bei der Verköstigung während der Reise.
Aus der Rezension von Hanns-Martin Wietek: "Nur wer die Sehnsucht kennt, Weiß, was ich leide.« schreibt Goethe in »Wilhelm Meisters Lehrjahren«. Man könnte meinen, er habe diesen Bildband vor sich gehabt. Die »Transsib« ist wahrlich ein Mythos, und Mythen haben es so an sich, tief in das Gemüt zu treffen. Wer dieses unvergleichliche Fernweh hat, aber nicht die Möglichkeiten, kann träumen, vielleicht wird er auch trauern; wer sich den Traum schon erfüllen konnte, wird jubeln, träumen und in Vergangenem schwelgen; wer weiß, dass er es noch vor sich hat, möchte ungeduldig sofort die Koffer packen. Auf jeden Fall ist »Transsibirische Eisenbahn« ein Bildband, der bewegt. Gregor M. Schmid hat wieder einmal gezeigt, wie gut er sich in seine „Motive“, in sein Gegenüber, hineinfühlen kann. Nur so ist die ergreifende Wirkung seiner Bilder auf den Betrachter zu erklären. Bodo Thöns hat mit seinem großen Wissen und seiner Liebe für Land und Leute die Erklärungen auf den Punkt gebracht und das Projekt zu einem harmonischen Ganzen werden lassen ... Die Transsibirische Eisenbahn ist weltweiter Mythos. Aber so wie der Prophet häufig im eigenen Land wenig gilt, ist der Mythos und der Kult dieses gigantische Eisenbahnabenteuer im Ausland sehr viel ausgeprägter als im Inland ... Das Phänomen Transsib reizte bekannte und weniger bekannte Weltenbummler in allen Zeiten seiner über 100-jährigen Geschichte. Viele begeisterte Reisende haben ihre Impressionen zu Papier gebracht. Sie kommen aus aller Herren Länder, Russen findet man allerdings nicht darunter. Aber einige solcher Eindrücke und Momentaufnahmen - unter anderem von dem Maler Emil Nolde, dem Schauspieler Hardy Krüger oder dem Journalisten Klaus Bednarz – sind auch mit aufgenommen ..." Ausführlich mit Bildern

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