Samstag, 28. November 2009

Für und mit Kindern kochen

Monika Arndt
Das Baby-Kochbuch
dtv 36187, 272 S., ISBN 3-423-36187-5, € [D] 8,90
Schon vor dem Abstillen stellt sich allen Eltern die Frage: Was soll unser Baby essen? Dass selbstzubereitete Babynahrung kaum aufwendiger, häufig gesünder, auf alle Fälle aber abwechslungsreicher ist als Fertigkost zeigt Monika Arndt im "Baby-Kochbuch". Die Rezepte für Babys und Kleinkinder hat sie selbst entwickelt und mit ihren Kindern ausprobiert. Das Buch enthält alles Wissenswerte über die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern, klärt auf über Nahrungsmittel-Unverträglichkeit und beschreibt, welche Nährstoffe Babys brauchen. Die 225 Rezepte sind eingeteilt in Gruppen wie Milchmahlzeiten, Gemüsegerichte, Getreidebreie, Suppen, Reis, Beilagen als Hauptgericht, Frühstück, Nachtisch, Brotaufstriche, Kuchen, gesunde Getränke etc.
Besonderen Wert legt die Autorin auf Ratschläge für allergiegefährdete Kinder. In einem eigenen Kapitel beschreibt sie die Rotationsdiät für Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder und gibt einen kompletten Speiseplan mit Rezepten. Dieses Kochbuch bietet nicht nur gesunde, wohlschmeckende Kost fürs Baby, sondern hilft Müttern – oder Vätern – auch Zeit sparen, da viele Gerichte für die ganze Familie gekocht werden können.
Liebe – und Gesundheit – geht durch den Magen. Und welcher kleine oder große Genießer würde nicht schwach bei Himbeerflammeri von Mama? - Infoblatt zum Buch (pdf)

Monika Arndt, Ingmar Gregorzewski
Das Ravensburger Kochbuch für Kinder. Mit Illustrationen von Ali Mitgutsch
ab 6 Jahre, 80 S., ISBN 978-3-473-55644-1, € [D] 12,95
Kindern die richtige Ernährung näherzubringen, ist in der Zeit von Fast-Food-Ketten, die an jeder Straßenecke wie Pilze aus dem Boden schießen, ist wichtiger denn je. Oftmals wird diese ungesunde Emährungsweise von den Medien noch weiter unterstützt. Um den eigenen Kindern ein gesundes Essverhalten vorzuleben, ist Reden nicht immer hilfreich. Besser ist es, wenn man Kinder in die Entscheidung, was gegessen und damit gekocht wird, einbezieht. Gesunde Rezepte bietet dafür "Das Ravensburger Kochbuch für Kinder". Kinder ab sechs Jahren können zusammen mit ihren Eltern ohne größere Schwierigkeiten Rezepte nachkochen.
Das etwas andere Kochbuch ist in vier große Themenbereiche eingeteilt: Piraten und ihre Meutereien, Ritter und Burgen, Grusel- und Geistergeschichten sowie Abenteuer auf dem Bauernhof. Die einzelnen Rezepte sind an die Themen entsprechend angepasst. Es gibt beispielsweise Rezepte für Piratenboot und Schatzkartenpizza, Jahrmarktsbrote und Burggrafen-Nudelpfanne, Geisterturm und Hexenkräuter-Süppchen sowie Kraftfutter-Pfannkuchen und Bunter Gemüsespaß mit Kraftdips. Da viele Gerichte fleischlos sind, ist das Buch auch etwas für Vegetarier, man kann jedoch zu iedem Gericht schnell eine gesunde Putenbrust oder ein paar Hackfleischbällchen zaubern. Auf diese Weise erhalten die Kinder alle wichtigen Nährstoffe, die für ihre Entwicklung von immenser Bedeutung sind. Die einzelnen Kochschritte sind für die Kinder leicht nachzuvollziehen, sodass sie nicht gänzlich von den Eltern abhängig sind, sondern eher von ihnen bei der Zubereitung des Essens unterstützt werden. Ein Extrakapitel enthält Tipps für die Erwachsenen für eine gesunde Lebensweise. Denn richtige Ernährung reicht nicht aus, sondern Sport ist gleichfalls von tragender Bedeutung. Nur so können Kinder ihre Energien abbauen und gesund bleiben.
Doch nicht nur zum Kochen werden die Kinder angeregt, sondem zugleich ihre Fantasie. Erkennbar ist dies einerseits an den von Ingmar Gregorzewski verfassten liebevollen und warmherzigen Geschichten, die jedes Thema einleiten. Diese entführen die Kinder in eine Fantasiewelt. Andererseits runden die Illustrationen von Ali Mitgutsch das Buch ab. Seine Wimmelbücher, in denen die Kinder sehen und erkunden, staunen und lernen können, erfreuen sich bereits großer Beliebtheit. Sein Erfolgskonzept hat Mitgutsch im Kochbuch beibehalten, denn in jedem Bild ist etwas Neues zu entdecken, sodass nie Langeweile aufkommt. Das Buch ist rundum gelungen. Es eignet sich nämlich nicht nur als Anleitung zum Kochen, sondern gleichfalls zum Vorlesen und Angucken. Susann Fleischer

Monika Arndt
Wie Kinder gesund und fit bleiben - 275 Rezepte für die ganze Familie
dtv 34483, Aktualisierte Neuausgabe, 256 S., ISBN 978-3-423-34483-8, € [D] 9,90
Richtig ernährte Kinder fühlen sich rundum wohl, sind quicklebendig, haben ein starkes Immunsystem, weniger Konzentrationsschwächen in der Schule und genug Energie zum Ausleben ihres natürlichen Bewegungsdranges.
Monika Arndt, Ernährungsprofi und Mutter, weiß, wie gesunde und natürliche Energiekost für Kinder schmecken muss. Sie beschreibt, welche Nahrungsmittel für das körperliche und geistige Wachstum von Kindern ab etwa 3 Jahren bis zur Pubertät unerlässlich sind. Vollwertig, Kraft spendend und leicht soll das Essen sein und nicht dick machen. Die Autorin zeigt, wie man mit schwierigen Essern umgeht, weiß Rat, wenn ein Kind wählerisch ist und liefert einen Aktionsplan gegen Übergewicht. Die kreativen Rezepte orientieren sich an heimischen Produkten und an der Vollwertküche und lassen sich auch ohne Vorkenntnisse leicht nachkochen.
Gesundes Essen, das schmeckt: Essen stillt nicht nur den Hunger, es trägt auch entscheidend zum Wohlbefinden bei. Monika Arndt hat 275 Rezepte zusammengestellt, die körperlich und geistig fit halten und der ganzen Familie schmecken. Da Essgewohnheiten in der Kindheit geprägt werden, geht Monika Arndt auch auf die Geschmacksbildung ein. Das Motto heißt: Besser essen – damit Ihr Kind später nicht zur Generation XXL gehört.
Fit statt dick: Übergewicht macht immer mehr Kindern zu schaffen. Auf Bewegung (flitzen statt sitzen!) und die richtige Ernährung kommt es an. Wer von Anfang an der inneren Stimme seines Kindes vertraut, hat kein Problem. Kinder, die natürliche Lebensmittel essen, werden nicht dick. Entscheidend sind: täglich gleiche Essenszeiten und Ausgewogenheit der Zutaten. - Infoblatt zum Buch (WORD) und Webseiten der Autorin

Freitag, 20. November 2009

Von der Kultur der schönen Individualität

Dorothea Rapp
Alchemie der Nähe - Die Begegnung von Mann und Frau
Verlag Freies Geistesleben, Reihe Falter Band 12, Ln., 128 S., ISBN-10: 3-7725-1062-0, ISBN-13: 978-3-7725-1062-5, 14,90 EUR
Liebesbegegnungen, Gesprächsbegegnungen, Berührungen im Allgemein-Menschlichen – die Palette der Begegnungen zwischen Frau und Mann ist nahezu unerschöpflich. Vielseitig nähert sich Dorothea Rapp der Spannung zwischen den Geschlechtern und gestaltet ein Bild, das weit in die Zukunft weist.
Dorothea Rapp tastet den Bereich des Zwischenmenschlichen ab, die Nähe, in der sich Gemeinsamkeit abspielt, ohne die Distanz zu verletzen, die das Individuum in seiner Entwicklung braucht. Und es verwundert kaum, dass sie gerade unter Künstlerinnen und Künstlern Spuren erster gewagter Schritte in dieses Neuland ausmachen kann – so bei Nelly Sachs, Christa Wolf, Marc Chagall. - In der Alchemie der Nähe, der sensiblen Berührung zwischen Frau und Mann – sinnlich wie geistig – kündigt sich eine Kultur der schönen Individualität an.
Inhaltsverzeichnis: Berührungen - Gegen die Isolation durch das Böse - Alchemie der Nähe - Die Frau im Bewusstsein der Zeit - Geliehenes Dasein, gesteigertes Leben - Die Frau und ihre Biografie - Die Frau mit dem blauen Gesicht - Über die Gegenseitigkeit von Individualität und Schönheit

Mit den Augen "hören" ...

Albert Soesman
Rembrandt - Spuren des Genius. Heilende Kräfte in der Bildkomposition
durchgehend farbig, brosch., 180 S., ISBN-10: 3-8251-7490-5, ISBN-13: 978-3-8251-7490-3, 32,00 EUR
Eine neue Sicht auf das Werk Rembrandts und anderer bedeutender Künstler von Grünewald über Raffael bis van Gogh: Albert Soesman lenkt sein Augenmerk auf bisher wenig beachtete Kompositionsmerkmale, deren grundlegende Bedeutung für Bildaufbau und Bildwirkung am Beispiel von 24 Meisterwerken der Malerei und Zeichenkunst veranschaulicht wird. In der Begegnung mit seinem Werk nehmen wir Rembrandt auch 400 Jahre nach seiner Geburt weniger als Repräsentant einer vergangenen Epoche wahr denn als Pionier moderner Kunstauffassung, von der unser eigenes ästhetisches Urteil auch noch im 21. Jahrhundert maßgebend geprägt wird. Doch wo in seinen Bildern findet sich dieses »Maß«, durch das sich der künstlerische Genius manifestiert und zugleich unserem Begriffsvermögen entzieht? Nach welchen Gesetzmäßigkeiten lässt sich die nicht nachlassende Intensität und Lebendigkeit seiner Figuren erklären und deuten?
Das Geheimnis Rembrandts und anderer großer Meister, Form und Inhalt zu einer höheren Einheit zu verschmelzen, wird in der Verwandtschaft künstlerischer Gestaltungsprinzipien mit Formkräften und Maßverhältnissen, die auch im Menschen und in der Natur wirksam sind, offenbar. Der Weg zu den Quellen künstlerischer Schönheit führt hier zugleich zum Ursprung einer gesundenden, »hygienischen« Wirkung der Kunst auf den Menschen. Überraschende Einblicke in die Werkstatt des künstlerischen Genius machen dieses Buch zu einer Bereicherung für jeden Kunstliebhaber und bieten wertvolle Anregungen für Künstler, Lehrer und Therapeuten. »Dieses Buch soll dazu beitragen, eine auf akustischem Gebiet vorhandene Gabe, die Wohllaut und Missklang voneinander unterscheiden lässt, auch für unser Sehvermögen zu erschließen, damit wir in der Lage sind, mit dem Auge zu ›hören‹ oder musikalisch zu ›sehen‹.«
Folgende Werke Rembrandts werden in dem Buch behandelt: Der barmherzige Samariter - Die anatomische Vorlesung des Dr. Nicolaes Tulp - Die Rückkehr des verlorenen Sohns - Eine junge Frau im Bett - Die Kreuzaufrichtung - Christus in Emmaus - Christus im Sturm auf dem See Genezareth - Die Vorsteher der Tuchmachergilde (Staalmeesters) - Selbstbildnis mit Kreisen - Isaak und Rebekka (Die Judenbraut) - Danae - Der Sündenfall - Anbetung der Hirten - Maria und die Schlange - Tobias heilt seinen Vater
Des weiteren von folgenden bedeutenden Künstlern: Fra Angelico: Verkündigung - Raffael: Die Heilige Familie mit dem Lamm - Grünewald: Isenheimer Altar - van Gogh: Die Kartoffelesser

Dienstag, 17. November 2009

Kinderhospiz "Löwenherz"-Kalender mit berührenden Fotos

"Löwenherz“-Kalender 2010

Meike mag nicht einschlafen, um nichts Wichtiges zu verpassen. Mit ihrem Teddy im Arm fällt es ihr ein bisschen leichter. Berührende Fotos wie dieses enthält der neue Löwenherz-Kalender für das Jahr 2010.
Großeltern, Eltern, Geschwister und Mitarbeiter des Teams beschreiben auf den Rückseiten der Kalenderblätter Geschichten, Vorlieben und Eigenarten der erkrankten Kinder. Denn die wenigsten von ihnen können selbst über Worte mitteilen, was sie mögen, fühlen und wie es ihnen geht.
Der liebevoll gestaltete Kalender mit Originalfotos ist ein schönes Geschenk für Freunde, Verwandte, Kollegen oder Geschäftspartner und kann im Vereinsbüro für 10,- € plus Versandkosten bestellt werden beim Kinderhospiz Löwenherz ...

Weihnachtsaktionen in unseren Blogs für dieses Kinderhospiz (rechte Spalte mit zwei verschiedenen Videos): Kinderkreativität und Forum Gesundheit

Montag, 16. November 2009

Rätselhaftes

Erika Beltle
Pfiffikus' Schelmennuss - 148 leichte und schwierige Rätsel
geb., 164 S., ISBN-10: 3-7725-0720-4, ISBN-13: 978-3-7725-0720-5, 10,90 EUR
Die uralte Kunst des Rätselns wird durch dieses Rätselbändchen wiederbelebt. Es kann im Familienkreis wirklich viel Freude bereiten: auf einer langen Fahrt zum Urlaubsort, zur Verkürzung der Wartezeit aufs Essen im Lokal, am Strand, aber natürlich auch zu Hause, wenn mal alle in der Familie ein wenig Zeit füreinander haben.
«Das Schelmennuss-Bändchen enthält leichte und schwierige Rätsel in bunter Folge. Auch der Ungeübte kann sich auf diese Weise in das uralte Spiel des Rätselratens einleben, das nicht ein gespeichertes Wissen, wie etwa beim Kreuzworträtsel, sondern ein bewegliches Denken erfordert und die Fähigkeit, innerlich auf einer Sache einige Zeit ruhen zu können.» Erika Beltle (aus dem Vorwort)

"Die Ersten springen übers Feld,
sie tun’s mit vier des Zweiten,
dieweil den Ganzen – Angst befällt.
Wie heißt er, der berühmte Held, bekannt in allen Breiten?"

Sonntag, 15. November 2009

Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom ADHS

Konferenz ADHS ist ein freier und unabhängiger Internet-Zusammenschluss von engagierten Zeitgenossen, die die gegenwärtige Entwicklung unserer Kinder im Zusammenhang mit ADHS - dem sog. Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom - mit Sorge verfolgen. Die Sorge bezieht sich nicht nur auf die erschreckend zunehmende Medikation mit einschlägigen Psychopharmaka, sondern vor allem auch auf die zugrunde liegende Auffassung eines unreflektierten Verhaltensbiologismus und einer dazu passenden wissenschaftlich fragwürdigen nosologischen Entität bzw. "Krankheit" namens ADHS.
Konferenz ADHS steht für alle Mitmenschen offen, die diese Sorge teilen und mitwirken möchten, seien sie Einzelpersonen, Eltern, Lehrer, Erzieher, Fachleute oder Wissenschaftler. Ein Mitgliedsbeitrag wird nicht erhoben. Eine Mitgliedschaft kann jederzeit frei begonnen oder beendet werden.
Konferenz ADHS arbeitet nicht-kommerziell und sowohl finanziell als auch fachlich unabhängig. Die Konferenz steht in keiner irgendwie gearteten Verbindung mit anderen Vereinigungen, Gruppierungen, Sekten, Kirchen oder Wirtschaftsunternehmen ... Zu den Webseiten der ADHS-Konferenz ... siehe auch Forum Gesundheit

Lernen müssen - Lernen dürfen

Jürgen Overhoff
Vom Glück, lernen zu dürfen - Für eine zweckfreie Bildung
Klett-Cotta 2009, geb. mit Schutzumschlag, 272 S., ISBN: 978-3-608-94171-5, EUR [D] 22.90, SFr 39.40
Wie die Lust am Lernen uns glücklich macht - Mit hektischem Aktionismus reduziert die Politik die Bildung auf ihre ökonomische Verwertbarkeit. Vor dem Hintergrund der großen vor uns liegenden Herausforderungen zeigt der Autor Wege auf, wie Lernen wieder als Glück begriffen werden kann. Dabei verweist er uns auf die Einsichten und Erfolg versprechenden Bildungsvorstellungen, die von den Denkern der Aufklärung entwickelt wurden.
Jürgen Overhoff wendet sich gegen die vorherrschende eindimensionale Lesart des Lernens als Zwang und Notwendigkeit: Er zeigt, wie die Begründer der modernen Erziehung - von Locke über Rousseau bis hin zu Kant - das Lernen auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten vorrangig als Zeichen der menschlichen Würde und Freiheit begriffen haben. Einfühlsam schreibt er über die zwölf wichtigsten Tugenden, die von den führenden Aufklärern des 18. Jahrhunderts mit Verve propagiert wurden: Wissbegierde - Neugier - Anschauung - Vernunft - Einbildungskraft - Aufrichtigkeit - Gemeinnützigkeit - Mitgefühl - Toleranz - Gottvertrauen - Chancengleichheit und - Selbstdisziplin - Ein Panorama des aufklärerischen Denkens

Die Lust am Lernen wecken
Ein Interview mit Dr. Jürgen Overhoff und Prof. Martin Korte
Kinder lernen mit Begeisterung – so lange sie klein sind. Als Schüler sprechen sie dann oft maulend vom Lernenmüssen. Warum? Und wie ließe sich das ändern? Antworten eines Historikers und eines Neurobiologen - Zum Interview (pdf)

Jungens - die Verlierer?

Dr. Leonard Sax
Jungs im Abseits - 5 Gründe, warum unsere Söhne immer antriebsloser werden
Mit einem Vorwort von Wolfgang Bergmann
Kösel Verlag 2009, 320 S., geb. mit SU, ISBN: 9783466308224, EUR 17,95, SFR 31,90
Jungs entwickeln sich zunehmend zu den Verlierern im Bildungssystem und in der Gesellschaft. Schulstrukturen, Computerspiele, mangelnde Vorbilder und Hormonveränderungen durch Medikamente und Giftstoffe in Plastikflaschen. Dr. Leonard Sax, erfahrener Entwicklungspsychologe und Kinderarzt, deckt die fünf sozialen und biologischen Faktoren auf, durch die immer mehr Jungen hinter ihrem Potenzial zurückbleiben.
Leseprobe (Auszug): " ... Jungen sind zum Problem geworden. Die ganz kleinen, die schon im Kindergarten rüde und überempfindlich sind, die Worte benutzen, wie sie frühere Kindergenerationen erst mit der Pubertät aussprachen und auch dann nicht ohne Hemmung und Scham –, und die größeren ebenso, die sich so schnell verletzt von ihrer sozialen Alltagswirklichkeit verabschieden, gleichgültig oder überfordert wirken, die entweder wild und sinnlos herumtoben oder sich ganz in sich zurückziehen. Viele haben Schwierigkeiten in der Schule, manche scheitern trotz überdurchschnittlicher Intelligenz, andere verlassen das »Reale«, um ganz in virtuelle Träumereien zu versinken. Dieses Buch handelt von diesen verstörten und rätselhaften Jungen. Sie sind eine Herausforderung. Bisher haben wir diese – und damit meine ich uns alle, Lehrer und ErzieherInnen, Politiker und Eltern – nicht bestanden ... " Zur Leseprobe (pdf) und eine Rezension

"Hartzhaft"-Kochbuch

Das “Hartzhaft, aber lecker!”-Kochbuch gibt es für 8,80 €, Versand innerhalb Deutschlands 2,00 €. Versandpauschale für bis zu 3 Kochbüchern 2,00 €.
In “Hartz-haft, aber lecker!” erwarten Sie 70 meiner Lieblingsrezepte, von “Suppen & Eintöpfen” über “Schnelle Küche” bis hin zu “Kuchen & Süßes”… Alle Gerichte sind leicht nachzukochen, Sie müssen dafür kein Kochprofi sein! Maximaler Preis pro Gericht und Person = 3 Euro! (soll zutreffen) - Das Tolle an meinen Rezepten ist, dass Sie die Zutaten in allen Supermärkten kaufen können.
Ich wurde so oft von Freunden gefragt, warum ich meine Rezepte nicht aufschreibe… Im Jahr 2007 fing ich damit an und nun ist es endlich fertig - mein erstes eigenes Kochbuch! Alles, was Sie aus meinem Kochbuch nachkochen, kann also bei Ihnen genauso lecker aussehen und schmecken!
Inhaltsverzeichnis (hier nur die Hauptkapitel): Suppen & Eintöpfe - Ohne Fleisch - Fleisch - Festtagsküche (soll etwas mehr als 3 € kosten) - Schnelle Küche - Exotische Küche - Salate & Saucen - Kuchen & Süßes - Küchen - ABC
Webseiten: * Allgemein * Über mein Kochbuch * Über mich * Bestellen * Inhaltsverzeichnis meines Kochbuches * Kontakt/Anfragen * Presse * Rezept des Monats * Sparleitfaden * Wie macht Kochen Spaß? Zu den Webseiten - November-Rezept 2009 “Hühnerbeine im Bratrohr”

Ein Hinweis in unserem Jugendbuch-Blog
Weihnachtsaktion 2009/2010
Gegen Kinderarmut

Wald"bilder"

Ute Stoltenberg
Mensch und Wald - Theorie und Praxis einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung am Beispiel des Themenfelds Wald
oekom verlag 2009, 249 S., ISBN-13: 978-3-86581-126-4, 34.90 €
Der Wald wird gerade neu entdeckt: als exemplarisches Themenfeld für Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Denn im Umgang mit den Wäldern dieser Erde werden für eine nachhaltige Entwicklung zentrale Herausforderungen sichtbar: natürliche Lebensgrundlagen verantwortlich zu nutzen und Ressourcen gerecht zu verteilen. "Wald" eignet sich hervorragend, den Zusammenhang zwischen regionalem und globalem Handeln zu verstehen oder eigene Möglichkeiten der Gestaltung nachhaltiger Umwelten zu entdecken. Das Konzept Bildung für eine nachhaltige Entwicklung wird im ersten Teil des Buches für die eigene praktische Bildungsarbeit zu allen relevanten Themenfeldern systematisiert. Im zweiten Teil wird dieses Konzept für das Themenfeld Wald konkretisiert. In dem Buch werden inhaltliche Perspektiven genauso wie geeignete Arbeitsweisen herausgearbeitet und die ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Bedeutung von Wäldern mit regionalen und globalen Bezügen aus allen Bildungsbereichen dargestellt. Damit sollen nicht Rezepte gegeben, sondern Handwerkszeug vermittelt werden, mit dem man selbst Bildungsprozesse in diesem Sinne gestalten kann.
Aus den Schlussbemerkungen: "Über den Wald zu schreiben, hindert daran, ihn zu besuchen. Das ist eine wenig erfreuliche Erfahrung, zumal, wenn man beim Schreiben dieses Buches darin bestärkt wird, dass Wälder ganz und gar nicht allein "theoretisch" verstanden werden können.
Sich mit dem Wald unter der Perspektive einer nachhaltigen Entwicklung auseinanderzusetzen aber motiviert, in den Wald zu gehen; das könnte auch ein Ergebnis der Arbeit mit diesem Buch sein.
Mit dem Buch sollte sichtbar werden, dass es "den Wald" nicht gibt. Es gibt Waldbilder in unseren Köpfen – und Kinder, Förster und Försterinnen, engagierte Mitglieder aus Initiativen zum Erhalt des Regenwalds oder Holzhändler haben zum Teil sehr unterschiedliche; selbst innerhalb ihrer Gruppe gibt es Differenzen.
Es gibt den durchorganisierten, in erster Linie auf wirtschaftlichen Ertrag ausgerichteten Forst und es gibt in Europa zunehmend naturnah bewirtschaftete Wälder, von denen die Besitzer sagen, sie seien langfristig auch ökonomischer.
Es gibt die Wälder in anderen Klimazonen, die unmittelbar auch auf unsere Lebensweise und Lebenslage einwirken. Wenn man versteht, dass wir die Art dieser Wirkungen mitgestalten können, indem wir unseren Beitrag zur Sicherung ihrer Existenz leisten, bekommt man einen Begriff von der Notwendigkeit globalen Handelns." - Eine Rezension

Samstag, 14. November 2009

Heilpädagogik in Sibirien - zu unserer Weihnachtsaktion 2009/2010

Julia Masalzewa, Mutter von Nastja
Die Kinder stehen im Mittelpunkt

Schon bevor Nastja auf die Weit kam, hatte ihre Mutter Julia, trotz einer guten und gesunden Schwangerschaft, das Gefühl, ein krankes Kind zu bekommen. Ihre Angst wurde nach der Geburt von Nastja bestätigt. Nastja lehnte jede Berührung und auch die Muttermilch ab. Sie entwickelte sich sehr langsam. Später war sie eine kurze Zeit im Kindergarten und fiel durch ihre Unruhe auf. Nastja lief ständig hin und her, räumte zwanghaft ein und aus und war in ihrer autistisch fremden Welt für niemanden erreichbar. Julia zeigt ein Photo von der kleinen Nastja, auf dem ein hübsches, gesund und fröhlich ausschauendes kleines Mädchen zu sehen ist.

Es ist kaum zu glauben, daß dieses Mädchen mit ihrem Geschrei und einer sehr großen Unruhe ständig unter Kontrolle gehalten werden musste und die familiäre Situation total überforderte. Bis nach Moskau suchten ihre Eltern im Kontakt mit Ärzten und Behinderteneinrichtungen erfolglos nach einer Schule für Nastja und nach erfahrenen Menschen, die Nastja verstehen und ihr helfen können. Als sie zum ersten Mal in die Talismanschule kamen - so erzählte Julia - war sie sofort begeistert von der guten, liebevollen Atmosphäre. Julia entschied sich "mit" Nastja für die Talismanschule - eine Entscheidung, die ihr weiteres Leben sehr veränderte.

Nastja kann neue Situationen und fremde Menschen nur schwer ertragen. Auch der Schritt in die Talismanschule war für das kleine Mädchen nicht leicht. In der ersten Schulzeit war Nastja schwierig, doch dank der Sensibilität und Erfahrung ihrer Lehrerin Tanja entwickelte Nastja schnell das nötige Vertrauen.

Julia erzählt, daß Nastja sich in "ihrer" Schule schnell positiv veränderte, ruhiger, ausgeglichener und seelisch kräftiger wurde. Das musikalische Mädchen lebte in den Liedern, Märchen und Kindergedichten, die sie in der Schule kennen lernte, auf. So war es möglich, Nastja mit Hilfe von Liedern und Märchen aus der Abgeschlossenheit ihrer Welt herauszuholen und sie zu fördern. Lieder, rhythmische Texte und Märchen spielen im heilpädagogischen Unterricht der Talismanschule eine wesentliche Rolle und geben allen Kindern der Schule eine kräftige seelische Nahrung.

Nastja ist ein ruhiges Kind geworden. Dennoch braucht sie noch immer sehr viel Hilfe und Anleitung. Noch viele Ängste nehmen Nastja gefangen. "Ich kann nicht selbst", sagt Nastja, wenn sie etwas tun soll. Aber gerade, indem Nastja in der Schule und Zuhause lernt, bei den alltäglichen Verrichtungen mitzuhelfen, kann sie über sich hinauswachsen – ein Wachsen, das in der Schule sehr sensibel geführt und begleitet wird. Nastja geht sehr gerne zur Schule. Sie hat Vertrauen zu ihren Lehrern fassen können und bei den Mitschülern fand sie neue Freunde. Die Ferien mag sie überhaupt nicht!

Auch Nastja's Mutter Julia hat sich eng mit der Talismanschule verbunden. Im letzten Jahr war sie Klassenhelferin und in diesem Jahr will sie die Vorschulklasse übernehmen. Die frühzeitige Förderung des kleinen, behinderten Kindes ist ihr ein wichtiges Anliegen. Am liebsten möchte sie deshalb in einem Kindergarten arbeiten und sich dafür einsetzen, so dass zu Talisman bald auch ein Kindergarten gehören kann.

In der Schule "Baikalskij Talisman" haben Nastja, ihre Mutter Julia, viele Lehrer und Schüler der Talismanschule eine neue Heimat gefunden. Eine solche "neue Heimat" könnte man noch vielen behinderten Kindern in Russland wünschen, doch die Entwicklung einer menschenwürdigen Behindertenhilfe steht in Russland noch ganz am Anfang. Die Schule Talisman im sibirischen Irkutsk hat mit Erfolg solch einen Anfang gewagt.

(Julia Masalzewa hat nach Nastja noch zwei Söhne geboren und ist seither zu Hause für ihre Familie tätig. Die Verbindung zur Schule ist bis heute nicht abgebrochen. Sie hatte auch das Glück, in der Schweiz im Sonnenhof, Arlesheim, in der Jufa, Basel und im Humanus-Haus, Beitenwil zu hospitieren.)

SPENDENKONTEN:

DEUTSCHLAND (mit Spendenbescheinigung)
Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.
Postgiro Stuttgart
BLZ 600 100 70
Konto.Nr. 39800 704
Stichwort für die Schule TALISMAN 6361

SCHWEIZ (mit Spendenbescheinigung
Peter Marti
Freie Gemeinschaftsbank BCL
CH-4001 Basel, PC 40-963.0
Kt. ACACIA 2488.0
Vermerk: TALISMAN

Unsere Webseiten mit vielen Berichten, Informationen und Bildern

Zum Artikel Wie kam der Weihnachtsbaum nach Russland? und: Das Lied vom Tannenbaum * Ëлочка

Aus unserem Buch:
Beryosa – Die Birke
Weshalb ausgerechnet Sibirien?

Aus Biancas AdventPodcast-Werkstatt

Bald ist es soweit - und Bianca, die Initiatorin dieses "sozialen Adventskranzes", twittert gerade, daß sie sich die ersten Einsendungen anhört und sich freut: "Das wird super! Wahnsinn!!" :-)
Aber ich will hier doch mal darauf hinweisen, welche Arbeit sich Bianca unentgeltlich seit dem Sommer mit diesem Podcast macht. Bianca schreibt dazu: " ... Dieses Projekt soll zeigen, das Spendensammlung auch ohne großes Budget möglich ist: Mit Social Media und Social Networking. Sollte dem Zuhörer das kleine Werk nur einen einzigen Euro wert sein, so können wir für jede Organisation wahrscheinlich schon ein paar Hundert zusammen bekommen. Und das PRO Tag ... " - Mehr dazu im

Dafür sage ich persönlich vorab:
"Danke, Bianca"



Aus dem AdventsPodcast 2008:
Der gestrenge Frost - Ein russisches Volksmärchen
Nigina erzählt die Geschichte sowohl in deutsch als auch auf russisch

Vater und Kind - ein Roman

David Wagner
Spricht das Kind
Literaturverlag Droschl 2009, geb., 144 S., ISBN: 9783854207511, 18.- €, 32.90 SFR
Kindsein ist bei David Wagner nicht zu denken ohne Vatersein, ja, erst das Eingebettetsein in die Abfolge der Generationen macht den besonderen Zustand der Kindheit aus. Der Anblick des eigenen Kindes weckt Erinnerungen an das Kind, das man selbst einmal war, über das einen, später dann, die eigenen Eltern informiert haben.
David Wagner geht in Spricht das Kind den kleinen Ritualen und Abläufen auf den Grund, die »das Kind« tagtäglich vorführt. In ihnen spiegeln sich die Moden der unmittelbaren Gegenwart, aber auch die Kindheit des Vaters und sogar der Großeltern. Ein ruhiger, ganz unaufgeregter Blick ist in diesem Buch am Werk, und dazu ein ebenso gutes Gehör für die Sprachen der Kindheit. »Und so wie ich, das mag man mir ja vorwerfen, nicht erwachsen werden will, so wollen meine Eltern nicht aufhören, Eltern zu sein. Wollen nicht loslassen, wollen nicht Großeltern sein.«
Spricht das Kind ist ein wohltuend liebevolles Buch, in dem nichts an der Kindheit zum Problem wird, aber alles Anlass zu Betrachtung und Nachdenken.
Berliner Kindheit um zweitausend. Walter Benjamins berühmtes autobiografisches Buch steht im Hintergrund dieses ganz außergewöhnlichen Skizzenbuchs, das allerdings nicht in die Vergangenheit hinabtaucht, wie Benjamin in seiner Berliner Kindheit um neunzehnhundert, sondern in das Kindsein an sich. »Es liegt ein Trost in der Wiederholung der immergleichen Geschichte. Zum Glück. Also nochmal.«
Textauszug: " ... Das ist ein Spaten, sagt das Kind im Sandkasten, das ist eine Schaufel, das eine Schippe. Und gräbt so seinen Wortschatz aus, führt vor, zeigt seinen Hort an Worten.
Das Kind malt eine Sonne. Eine Wolke. Sagt, das sei ein Baum. Was sie malt, sieht aber nicht einmal von weitem, nicht im entferntesten danach aus. Aber wenn sie doch sagt, daß es ein Baum sei? Ist es nicht nur eine Abmachung?
Ich selbst weiß ja auch nicht so genau, was Wörter bedeuten. Vielleicht weiß ich es bloß, weil ich weiß, was sie nicht bedeuten. Manchmal, am Rand meiner eigenen Sprachkenntnis, hört die Sicherheit auf, stehe ich plötzlich auf weichem Boden, weiß nicht mehr, was das eine oder andere nun tatsächlich heißen soll, und sinke, Suppe, Sumpf, Strumpf.
Vielleicht weiß auch das Kind, was die Wörter bedeuten, nur, weil es weiß, was sie nicht bedeuten. Es schwimmt erst mal mit in der Sprache, die um uns fließt.
Als Kind hatte ich eine Zeitlang die Vorstellung, alles sei aus Wörtern gemacht, ich glaubte, die ganze Welt setze sich aus sehr klein geschriebenen Wörtern zusammen, die Wand, der Teppich, der Stuhl, jeder Quadratzentimeter meines Zimmers bestand aus tausenden, unleserlich klein geschriebenen Wörtern, die Wand aus dem tausendfach geschriebenen Wort Wand, die Tapete aus dem fein geschwungenen, abertausendfach wiederholten Wort Tapete, und in der Nacht lag ich auf einem Kissen, dessen Bezug aus dem Wort Kissenbezug gewebt und dessen Plumeau tausendfach mit dem Wort Kopfkissenfüllung gestopft war. Oder doch mit Daunen?
Ich wußte nicht, wie viele Wörter ich in meinem Zimmer zusammenbringen könnte, ich sah und las Bett, Wand, Schalter, Lampe, Glühfaden, Bilderrahmen, ich lag auf der aus dem Wort Matratze gemachten Matratze, ich schloß die Augen und sah die Schatten, die Lampe, das Fenster, den Vorhang, das Fensterkreuz, den Lichtschein vom Flur, der aus dem Wort Licht bestand, und so weiter.
Bitte, eine Frage, sagt das Kind, was ist eine Schippe? - Presseauszüge

Freitag, 13. November 2009

Weihnachtsaktion 2009/2010: "Heilpädagogik in Sibirien"

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Herrn Jürg Vollmer
dem Verfasser des nachfolgenden Beitrages (2008), für die Erlaubnis, ihn hier wiedergeben zu dürfen. Herr Vollmer betreibt den Social Media Newsroom maiak (Leuchtturm) und plant, dort im Dezember 2009 ein Dossier "Weihnachten" zu veröffentlichen:

Wie kam der Weihnachtsbaum nach Russland?
Das Lied vom Tannenbaum * Ëлочка
Publiziert am 24. Dezember 2008 von Krusenstern

… Bevor russophile oder russophobe Etymologen und Ethnologen jetzt einen Herzinfarkt bekommen, eine sprachliche Präzisierung: In der russischen Sprache gibt es keinen Weihnachtsbaum, sondern den Neujahrsbaum – oder in Russisch eine ёлка * Jolka.

Die Jol oder Jul war in vorchristlicher Zeit ein Gelage in der Mittwinternacht am 21. oder 22. Dezember, später in christlichen Zeiten am Heiligabend. Von einem Tannenbaum war damals nicht die Rede, denn dieser galt als ein Symbol für Krankheit und Tod, und statt Weihnachten und Neujahr wurden Ende Dezember heidnische Bräuche gefeiert.

1699: Wie Zar Peter der Grosse den Weihnachtsbaum nach Russland brachte

Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts feierten die Russen das Neujahr nämlich am 1. September, dem "Tag der Schöpfung der Welt". Einer von vielen alten Zöpfen, die Zar Peter der Grosse mit rücksichtslosen Reformen abschnitt, um Russland in einen modernen Staat zu verwandeln. Ausgerechnet der Reform-Zar führte aber den veralteten Julianischen Kalender in Russland ein, der im restlichen Europa seit dem 16. Jahrhundert sukzessive durch den Gregorianischen Kalender abgelöst wurde.

Mit dem Julianischen Kalender bestimmte der Zaren-Erlass von 1699 auch, dass das neue Jahr am 1. Januar gefeiert werden sollte. Der christliche Heiligabend und das Neujahr fielen damit in die Swjatki * Святки. In diesen heidnischen zwölf Rauhnächten steht im Volksglauben die Tür zum Geisterreich weit offen. Ein Graus für den kultivierten Zaren, weshalb Peter der Grosse ein striktes Verbot erliess, die Swjatki in “ketzerischer Manier” zu feiern: “Am Vorabend der Geburt Christi und in Zeiten der Swjatki sind Götzendienste, Spielereien, Verkleidungen und Maskierungen als auch Tänze in den Gassen sowie verführerische Lieder zu unterlassen.” Gleichzeitig führte er den Weihnachtsbaum ein.

Statt wilder Saufgelage und lustvoller heidnischer Geisteraustreibung auf den Strassen sollten die Russen zu Hause einen Tannenbaum aufstellen und sich in christlicher Kontemplation üben? So wie es der Zar und Zimmermann während seiner “Lehrzeit” in Amsterdam gesehen hatte? Die Russen liessen sich von Zar Peter dem Grossen notgedrungen viel gefallen, dass sie diesen Teil des Zaren-Erlass von 1699 befolgten, darf hingegen bezweifelt werden. Nur schon deshalb nicht, weil der Tannenbaum bei den russischen Bauern und Fischern seit jeher als ein Symbol für Krankheit und Tod galt.

1817: Die “deutsche” Zarin etablierte den Weihnachtsbaum in Russland

Nach den eher erfolglosen Versuchen von Zar Peter dem Grossen hatte ein Jahrhundert später die “deutsche” Zarin Alexandra Feodorowna mehr Erfolg, den Weihnachtsbaum in Russland zu etablieren. Nach ihrer Heirat mit Zar Nikolaus I. im Jahre 1817 litt Prinzessin Charlotte von Preussen an Heimweh und liess deshalb die reich gedeckten Festtags-Tafel im Sankt Petersburger Winterpalast (der heutigen Eremitage) mit kleinen Tännchen schmücken, an denen Kerzen flackerten.

Wie zu Hause legte die “deutsche” Zarin Alexandra Feodorowna kleine Geschenke unter die Tännchen oder hängte diese an den kleinen, feinen Tannenzweigen auf. Weil die Geschenke für die gesamte Zarenfamilie von Jahr zu Jahr grösser wurden, mussten auch immer grössere Tannenbäume im Winterpalast aufgestellt werden, bis eine riesige Tanne mitten im Festsaal stand – und im Kerzenlicht glitzerte. Denn dass im Winterpalast weltweit erstmals glitzernde Sterne, Flittergold und vergoldete Nüsse an den Tannenzweigen aufgehängt wurden, erklären Historiker durchaus plausibel.

So wie es auch plausibel ist, dass nach der Zarenfamilie der ganze Hofstaat einen glitzernden Weihnachtsbaum wollte, und nach den Hofschranzen ganz Sankt Petersburg und dann ganz Russland. Schliesslich liess die Zarenfamilie jedes Jahr rund 4.000 (!) Sankt Petersburger Einwohner in den Winterpalast ein, die den Weihnachtsbaum der Zarenfamilie bewundern durften. Aus dem dunklen Symbol für Krankheit und Tod wurde so durch das “leuchtende” Beispiel der Zarin eine beliebte christliche Tradition, die Jolka .......
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1917: Die Bolschewisten schickten den Weihnachtsbaum in die “Verbannung”

Noch einmal ein Jahrhundert später was es aus mit Glitter und Glamour. Nach der Oktoberrevolution von 1917 wurde die Zarenfamilie brutal ermordet. Die Bolschewiki führten im “neuen Zeitalter” konsequenterweise zuerst den Gregorianischen Kalender ein, dann verbannten sie zusammen mit den Erinnerungen an die Zaren auch die Religion aus den Köpfen der Sowjetbürger.

Die atheistischen Revolutionäre verboten als “Überbleibsel der bourgeoisen Denkweise” das Jolka-Fest – und damit auch den Weihnachtsbaum. Eltern durften ihren Kindern keine Geschenke mehr geben und in den Städten war der Verkauf von Weihnachtsbäumen strengstens verboten. Nicht einmal die Bauernfamilien auf dem Land durften sich einen Tannenbaum aus dem Wald holen. Der Weihnachtsbaum wurde in die “Verbannung” geschickt.

1937: Ausgerechnet Stalin holt den Weihnachtsbaum zurück

Bis der Schriftsteller Michail Bulgakow * Михаил Афанасьевич Булгаков im Oktober 1926 die Uraufführung seines Stücks “Die Tage der Turbins” * “Дни Турбиных” feierte: Im Moskauer Künstlertheater * Московский художественный театр МХАТ stand im zweiten Akt plötzlich ein richtiger Weihnachtsbaum auf der Bühne. Eine veritable Tanne mit Kerzen, bunten Bändern und brennenden Wachskerzen an den grünen Zweigen. Das ganze Theater roch nach diesen Tannenzweigen und Kerzen!

Fast jeden Abend fielen deswegen Zuschauer in Ohnmacht, weshalb während der Vorstellungen ein Rettungswagen vor dem Theater wartete. “Die Tage der Turbins” feierten aber einen Riesenerfolg und vor allem einem Sowjetbürger gefiel der Anblick: Der sowjetische Diktator Josef Stalin sah sich das Stück fünfzehn Mal an und entschied möglicherweise deshalb, den Tannenbaum zu “rehabilitieren”.

В дореволюционное время буржуазия и чиновники буржуазии всегда устраивали на Новый год своим детям ёлку. Дети рабочих с завистью через окно посматривали на сверкающую разноцветными огнями ёлку и веселящихся вокруг неё детей богатеев.
Почему у нас школы, детские дома, ясли, детские клубы, дворцы пионеров лишают этого прекрасного удовольствия ребятишек трудящихся Советской страны? Какие-то, не иначе как «левые» загибщики ославили это детское развлечение как буржуазную затею.
Следует этому неправильному осуждению ёлки, которая является прекрасным развлечением для детей, положить конец. Комсомольцы, пионер-работники должны под Новый год устроить коллективные ёлки для детей. В школах, детских домах, в дворцах пионеров, в детских клубах, в детских кино и театрах — везде должна быть детская ёлка! Не должно быть ни одного колхоза, где бы правление вместе с комсомольцами не устроило бы накануне Нового года ёлку для своих ребятишек. Горсоветы, председатели районных исполкомов, сельсоветы, органы народного образования должны помочь устройству советской ёлки для детей нашей великой социалистической родины.
Организации детской новогодней ёлки наши ребятишки будут только благодарны.
Я уверен, что комсомольцы примут в этом деле самое активное участие и искоренят нелепое мнение, что детская ёлка является буржуазным предрассудком.
Итак, давайте организуем весёлую встречу Нового года для детей, устроим хорошую советскую ёлку во всех городах и колхозах! Prawda, 28. Dezember 1935

Im Dezember 1935 stellte Stalins berüchtigter Sekretär Alexander Poskrebyschew * Александр Николаевич Поскрёбышев in einem Prawda-Artikel die rethorische Frage: “Warum haben wir den Arbeiter-Kindern in den Schulen, Waisenhäusern, Kindergärten, Kinder-Clubs, und Volkspalästen die Freude des Tannenbaumes geraubt? Also lasst und ein fröhliches Neujahrsfest organisieren für unsere Kinder mit einen guten sowjetischen Neujahrsbaum in allen Städten und kollektiven landwirtschaftlichen Betrieben!”

Zweifellos rethorisch war die Frage, weil schon ein paar Wochen später in der Prawda ein Foto erschien, auf welchem der Sohn des Nordpol-Fliegers Michail Babuschkin * Михаи́л Серге́евич Ба́бушкин unter einem geschmückten Tannenbaum “seinen Eltern und allen Eltern der Welt” alles Gute für das neue Jahr wünscht.

Die Familie des sowjetischen Nordpol-Piloten Babuschkin mit Weihnachtsbaum

Und schon ein Jahr später wurde im Januar 1937 der erste “offizielle” sowjetische Tannenbaum im Säulensaal des Moskauer Дома союзов * Haus der Gewerkschaften aufgestellt. Die 15 Meter hohe Tanne durfte aber kein Weihnachtsbaum sein, in der Wochenschau “Советский Союз” * “Sowjetski Sojus” wurde die Tanne deshalb nach der neuen Sprachregelung als Neujahrsbaum bezeichnet. Den Sowjetbürgern war das aber egal, schon im darauf folgenden Jahr feierte man in ganz Russland wieder das Jolka-Fest.

Der erste Weihnachtsbaum im Moskauer Haus der Gewerkschaften

1991: Das Weihnachtsfest kehrt nach Russland zurück

Den Weihnachtsbaum bekamen die Russen unter Stalin also zurück, das christliche Weihnachtsfest war in der atheistischen Sowjetunion aber weiterhin verboten. Erst mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 kehrte das Weihnachtsfest nach Russland zurück.

Wobei die meisten Familien weiterhin eher Neujahr feiern, als Weihnachten – und deshalb auch einen Neujahrsbaum in der Stube stehen haben. Am Silvesterabend halten sich aber Kinder und Erwachsene wie früher an den Händen, tanzen einen Reigen um den Baum und singen das dazu das Lied vom kleinen Tannenbaum Jolka.


Hier der Text in Deutsch und Russisch

Tannenbaum

Im Walde steht ein Tannenbaum
im immergrünen Kleid,
ist schlank und lieblich anzuschaun
zu jeder Jahreszeit.

Horch, unter Kufen knirscht der Schnee,
er glitzert weiss und kalt,
ein zottelbeinig Pferdchen zieht
den Schlitten durch den Wald.

Der Schlitten fährt, man hört es kaum,
drauf sitzt ein alter Mann,
er hat den kleinen Tannenbaum
gefällt im dichten Tann.

Nun steht das Tannenbäumchen hier,
gar festlich schön geschmückt,
hat alle Kinder hoch erfreut
und jedes Herz beglückt.

YouTube-Video: V lesu rodilas elochka performed by Moscow Oratorio Society

Ëлочка

В лесу родилась ёлочка,
В лесу она росла ,
Зимой и летом стройная,
Зелёная была.

Метель ей пела песенку:
“Спи, ёлочка, бай-бай !”
Мороз снежком укутывал:
“Смотри, не замерзай !”

Трусишка зайка серенький
Под ёлочкой скакал .
Порою волк , сердитый волк,
Рысцою пробегал.

Чу! Снег по лесу частому
Под полозом скрипит .
Лошадка мохноногая
Торопится , бежит.

Везёт лошадка дровеньки
А в дровнях старичок .
Срубил он нашу ёлочку
Под самый корешок .

Теперь она, нарядная ,
На праздник к нам пришла.
И много-много радости
Детишкам принесла.

Kinder mit Redehemmungen

Rainer Bahr
Wenn Kinder schweigen - Redehemmungen verstehen und behandeln lernen. Ein Praxisbuch
Patmos Verlag, 160 S., ISBN: 978-3-491-40135-8, 14,90 € (D), 26,50 SFr (CH), 15,40 €(A)
Sie schweigen beharrlich in fremder Umgebung, obwohl sie als normal entwickelte Kinder eigentlich sprechen könnten und dies in vertrautem Rahmen auch tun: Kinder mit selektivem Mutismus. Gerade in Schule und Kindergarten, beim Arztbesuch löst ihr Verhalten oft Irritationen, Verunsicherung und Unverständnis aus. Was sind die Ursachen dieser bisher wenig verstandenen Angst- und Kommunikationsstörung? Warum gestaltet sich die Begegnung mit diesen Kindern so ausgesprochen schwierig? Dieses Buch erklärt kompetent und gut verständlich das Phänomen des selektiven Mutismus mit seinen Facetten und Ursachen. Es zeigt, wie Eltern und Lehrer durch eine Vielzahl von Spielen und Arbeitsformen einen kommunikativen Zugang zu ihren Kindern bzw. Schülern finden, die achtsam begleiten und emotional unterstützen können. - Mutismus Selbsthilfe ... Mutismus Blog: die welt aus der sicht einer schweigsamen ... Weiteres Buch zum Thema in unserem Forum Gesundheit

DDR hören

100 Gedichte aus der DDR
Herausgegeben von Christoph Buchwald, Klaus Wagenbach; Gesprochen von Axel Prahl, Katharina Thalbach
Patmos Verlag 2009, 2 CDs 141 Minuten, ISBN: 978-3-491-91301-1, 19,95 € (D), 36,50 SFr (CH), 19,95 € (A)
DDR - ein Blick zurück: Die schönsten, die charakteristischen, die vergessenen, die verbotenen Gedichte.
Christoph Buchwald (Herausgeber des Jahrbuchs für Lyrik) und Klaus Wagenbach haben 100 Gedichte ausgewählt, angefangen mit antifaschistischen Gedichten - nach dem staatstragenden Leitspruch "Der Antifaschismus ist unser, die BRD hat ihn uns überlassen." - und endend mit den letzten Gedichten der achtziger Jahre - nach dem Motto "Wie komme ich hier raus?" oder "Was geschieht mit dem Volkseigentum, wenn das Volk wegläuft?"
Rezension dradio (Auszug): " ... Christoph Buchwald und Klaus Wagenbach wagten das Experiment, 100 Gedichte als das Bleibende einer Epoche vorzuschlagen. Mit ihrer Auswahl wollen sie keinen DDR-Kanon begründen. Sie nennen es die "Neubesichtigung eines ererbten Geländes" ... Die Herausgeber stöberten nicht im Fundus der Lyrik aus vier Jahrzehnten, um sensationelle Entdeckungen zu machen. Das Streitbare und die Verweigerung, DDR-Typisches, galt es zu entdecken. "100 Gedichte aus der DDR" fängt das hoffnungsvoll offensive sowie resignative poetische Raunen eines Landes ein, in dem solch Sprechen zum Alltag gehörte und doch zum Verrat und Verbrechen werden konnte ... " Zur Rezension
Hörproben: Nationalhymne ... Katharina Thalbach liest Richard Leising HOMO SAPIENS ... Axel Prahl liest Kurt Bartsch SOLZIALISTISCHER BIEDERMEIER

Donnerstag, 12. November 2009

Computer und kindliche Entwicklung

Colleen Cordes
Die pädagogische Illusion - Ein kritischer Blick auf die Bedeutung des Computers für die kindliche Entwicklung
übersetzt von Bruno Sandkühler, herausgegeben von der Alliance for Childhood, kt., 157 S., ISBN-10: 3-7725-2217-3, ISBN-13: 978-3-7725-2217-8, 12,50 EUR
Computer in der Erziehung? Eltern, Lehrer und Erzieher sind sich darin einig, dass die Erziehung heute nicht an der Computertechnik vorbeigehen darf. Die Frage ist nur, was daraus folgt. Ohne Computer keine Zukunft? Immer wieder wird behauptet: Die Kinder müssen möglichst früh mit dem Computer vertraut gemacht werden, wenn sie Zukunftschancen nicht verpassen wollen.

Was brauchen Kinder tatsächlich für eine gesunde Entwicklung?
• mehr Zeit von den Eltern
• mehr menschliche Wärme
• mehr Gespräch und Gemeinsamkeit
• mehr körperliche Bewegung
• mehr echte Sinneserlebnisse
• mehr menschliche Begegnung
Denn: Computerprogramme und Internetkontakte sind kein Ersatz für echte Sinneserfahrungen und menschliche Begegnungen.

Die amerikanische Alliance for Childhood, eine Vereinigung aus verschiedenen Verbänden, die sich den Schutz der Kindheit zur Aufgabe gemacht hat, sorgte mit einem öffentlichen Aufruf zum Stopp der Ausrüstung von Kindergärten und Schulen mit Computern in den amerikanischen Medien für Aufsehen. Die wissenschaftliche Grundlage für diesen Aufruf bildete das Buch von Colleen Cordes und Edward Miller, die zugleich die Alliance for Childhood in den USA mitbegründeten.
Cordes und Miller zeigen, wie Kinder vor allem in den ersten sieben Lebensjahren ganz andere Anregungen brauchen, als sie Compu-terprogramme vermitteln können. Sie machen deutlich, wie unmittelbare menschliche Beziehungen, Aktivitäten in der Natur, freies Spiel, Bewegung und Musik die kindliche Entwicklung anregen. Ferner verweisen sie auf die Gefahren, die sowohl für die Gesundheit als auch für die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder durch einen verstärkten Einsatz von Computern in Kindergarten und Schule auftreten können.

Die Alliance for Childhood ist ein Bündnis von individuellen und organisierten Partnern, die auf nationaler und internationaler Ebene zusammenarbeiten, um weltweit dem Recht auf Kindheit zum Durchbruch zu verhelfen. Jeder Einzelne und jede Organisation, welche die Anliegen der Alliance unterstützt, kann für ein bestimmtes Projekt oder dauerhaft Partner in der Alliance werden.

Fritjof Capra, Sherry Turkle, Larry Cuban, Jane Goodall, Jane Healy, Neil Postman, Berry Sanders, Clifford Stoll, Josef Weizenbaum, Frank Wilson und viele andere unterstützten die Initative der Autoren, den massenhaften Einsatz von Computern in Kindergarten und Grundschule in den USA zu hinterfragen.
In Deutschland haben sich einem gleich lautenden Aufruf der Alliance for Childhood u.a. angeschlossen: Prof. Gernot Böhme, TU Darmstadt; Prof. Heinz Buddemeier, Universität Bremen; Dr. med. Michaela Glöckler, Leiterin der med. Sektion am Goetheanum/Schweiz; Prof. Dr. Werner Glogauer, Universität Augsburg; Prof. Dr. Hartmut von Hentig, Erziehungswis-senschaftler; Dr. phil. Leonhard Jost, Vizepräsident der Schweizerischen Korczakgesellschaft; Dr. Ernst-Michael Kranich, Freie Hochschule Stuttgart; Dr. Rainer Patzlaff, Medienforscher; Prof. Dr. Peter Schneider, Universität Paderborn; Prof. Dr. Ernst Schuberth, Mathematikdidaktiker; Clifford Stoll, Computerfachmann; Felicitas Vogt, Suchtberaterin.

Erzählungen von Advent bis zu Dreikönig

Ineke Verschuren (Hrsg.)
Mitten im kalten Winter. Geschichten, Lieder und Rezepte - Ein Weihnachtsbuch
Illustrator: Maren Briswalter, geb., 240 S., ISBN-10: 3-8251-7464-6, ISBN-13: 978-3-8251-7464-4, 17,50 EUR
Dieses stimmungsvolle Weihnachtsbuch enthält eine Reihe wunderschöner Weihnachtsgeschichten zum Lesen und Vorlesen für Kinder von 3 bis 10 Jahren. Neben Geschichten von großen Erzählern und Erzählerinnen wie Selma Lagerlöf oder Leo Tolstoi finden sich bekannte und unbekannte Weihnachtslieder zum Singen in der Familie oder mit Freunden. Eingestreut sind traditionelle Rezepte zum Ausprobieren in den dunklen, ruhigen Tagen der Advents- und Weihnachtszeit (Lebkuchen, Christstollen, Kekse u.v.m.). Ein klassisches ›Hausbuch‹, mit dem Weihnachten noch viel schöner wird!
Autoren (Auswahl): Annie M.G. Schmidt, Jakob Streit, Paul Biegel, Max Bolliger, Elizabeth Goudge, Selma Lagerlöf, Jeanna Oterdahl, Hans Stolp, Mies Bouhuys, Georg Dreißig, Leo Tolstoi, B.J. Chute
»Nie sah ich zu jener Zeit ein herrlicheres Bild, als wenn die Tür sich auftat und sie in das Dunkel der Kammer trat. Und ich wünschte, dass sie nie aufhörte, sich in den Heimstätten Wermlands zu zeigen. Denn sie ist das Licht, das die Dunkelheit bezwingt, sie ist die Legende, die die Vergessenheit überwindet, sie ist die Herzenswärme, die vereiste Gefilde mitten im harten Winter lieblich und sonnig macht …« (Aus: Selma Lagerlöf, Die Legende des Luciatags.)

Ineke Verschuren
Vom Osten strahlt ein Stern herein - Geschichten zu Advent, Weihnachten, Dreikönig
geb., 412 S., ISBN-10: 3-87838-536-6, ISBN-13: 978-3-87838-536-3, 23,00 EUR
Die hier gesammelten Erzählungen unter anderem von Hans Christian Andersen, Leonid Andrejew, Maxim Gorki, Selma Lagerlöf, Dan Lindholm, Peter Rosegger, Edzard Schaper, Jakob Streit und anderen wollen keine Antwort geben - die vernehmen wir aus den biblischen Texten -, sondern uns auf dem Weg von Advent bis Dreikönig begleiten. Von Menschen, die zur Zeit von Christi Geburt gelebt und die -jeder auf seine eigene Weise- den neu geborenen König gesucht und angebetet haben, wird in vielen alten Geschichten erzählt. Neben diesen ist ein großer Schatz von Erzählungen aufgenommen, die den heutigen Menschen in seinen Suchen und Erleben der Wirklichkeit des Weihnachtsfestes in unserer Zeit beschreiben. Das kann ein Kind aus den Slums einer spanischen Stadt sein, das davon überzeugt ist, daß die Drei Könige jedes Jahr aufs neue zur Erde kommen werden, um den armen Kindern zu helfen; es kann aber auch ein einfacher Bauer sein, der dessen gewiß ist, daß er Christus begegnen wird.

Spanische Weihnachtsgeschichten

Emilia Pardo Bazán
Das Geschenk der drei Könige - Spanische Weihnachtsgeschichten
Manesse Verlag. Aus dem Spanischen von Erna Brandenberger, geb., Ppb., 96 S., ISBN: 978-3-7175-4067-0, € 9,90 [D], € 10,20 [A], CHF 18,90
Zauberhafte Weihnachtsgeschichten von der Grande Dame der spanischen Literatur. Emilia Pardo Bazán (1851–1921), berühmt für ihre großen naturalistischen Romane, ließ sich immer wieder neu vom Zauber der Heiligen Nacht inspirieren. Ihre überaus beliebten Weihnachtsgeschichten erzählen davon, wie harte Herzen weich und Kinderwünsche wahr werden – und von drei Königen, die sich aufmachen, einem Stern zu folgen.
Leseprobe (Auszug): " ... Von den drei Königen aus dem Morgenland - sie werden auch Magier genannt - war der alte Balthasar der weiseste. In seinem Palast, dessen hohe Dächer mächtige Zedernbalken abstützten und den starke Granitmauern und ein ausgesuchter Trupp Soldaten aus den edelsten Familien schützten, hatte er sich zuoberst in einem runden Turm eine Art Observatorium eingerichtet. Dort schloß er sich immer wieder ein, befragte in aller Ruhe die Sternbilder und füllte mit rätselhaften Zeichen eines unbekannten Alphabets wunderbar gegerbte, weiche Pergamentblätter, die ihm sorgfältig aufgerollt in großer Zahl gebracht wurden. Die Wände entlang reihten sich rund um den Raum kostbare Holzgestelle aneinander, wo er Wachstäfelchen aufbewahrte, die alle mit einem Gewirr feiner, mit spitzem Metallstift eingeritzter Linien bedeckt waren ...
König Kaspar hingegen beschäftigte sich nicht mit dem Himmel, sondern setzte seine magischen Kräfte zur Eroberung und Beherrschung der Erde ein. Wenn er an der Spitze eines Kriegsheeres in Feindesland einfiel, war er gut gewappnet mit Voraussagungen und Horoskopen. Alle glaubten, Kaspar besitze seherische Begabung und könne sich unmittelbar mit der verborgenen Macht verständigen, die im zufälligen Verlauf der Ereignisse den Sieg gewährt, und sie folgten ihm blindlings und ohne jegliche Furcht. Wer ihn sah, wie er als Anführer in den besten Mannesjahren sein Streitroß in der hitzigen Schlacht mit vertrauensvollem Lächeln sicher durch Pfeilhagel und Staubwolken lenkte, sagte jedesmal wieder, daß wohl ein Zauber ihn unverwundbar machte ...
Der dritte König, Melchior, herrschte über die Äthiopier, das älteste Volk der Erde. Er war jung, höchstens fünfundzwanzig Jahre alt, sein Herz und alle seine Sinne brannten lichterloh. Sein schwarzer Leib glänzte wie eine kostbare Bronzestatue, er war schlank, und trotz seiner kräftigen Muskeln bewegte er sich mit eleganter Geschmeidigkeit. Seine reichen Schätze an Gold, Perlen, Straußenfedern und köstlichen Ölen kauften ihm Händler und Karawanenführer ab und vermittelten ihm dafür weiße Sklavinnen aus den veschiedensten Ländern. Zitternd vor Angst, tieftraurig oder schicksalsergeben betraten sie den Palast, den ihnen Melchior eingerichtet hatte: in makelloser Schönheit die Töchter des Kaukasus mit den schmalen Augen; die Griechinnen mit ihrer Kunst, anmutige Verse zur Laute zu singen; die Perserinnen in einer Wolke von betörendem Rosenduft; die Andalusierinnen mit ihren wollüstigen Tänzen; die schwarz verschleierten Phönizierinnen; die Hebräerinnen mit den edlen Gesichtszügen; schließlich die stolzen Römerinnen, die nicht selten ihre Tuniken zerrissen und sich erhängten, um so der Versklavung und den Liebkosungen des Barbarenkönigs zu entgehen ... " Zur Leseprobe (pdf)

Gewaltprävention

Gewaltprävention in Grundschule und Sekundarstufe

Gewaltprävention in der Grundschule: Grundlagen - Lernfelder - Handlungsmöglichkeiten. Bausteine für die praktische Arbeit
Auch die Grundschule wird von Konflikten und Gewalt in vielfältigen Formen nicht verschont. Wenngleich das Ausmaß im Vergleich zu anderen Schularten (noch) geringer ist, so stellt Gewalt doch auch hier ein gravierendes Problem dar. Verbale Grenzüberschreitungen, Mobbing, Ausgrenzung, Drohungen, Erpressungen oder körperliche Gewaltanwendungen zerstören nicht nur die Grundlagen des Zusammenlebens- und -lernens, sie stellen auch den Lernerfolg in Frage. Lernen kann nur in einem Klima der Sicherheit und Anerkennung gelingen.
Schulische Lernerfolge sind nicht nur von kognitiven Fähigkeiten und Leistungen abhängig, sondern immer auch von sozialen Gegebenheiten. Deshalb berührt Gewaltprävention und Umgang mit Konflikten die Basis des Lernens. Wenn soziales Lernen gefördert, die Kommunikation verbessert und Konflikte konstruktiv bearbeitet werden, so wirkt sich dies unmittelbar auf die Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler aus. Darüber hinaus wird Schule zu einem Ort des gewaltfreien Miteinanders, an dem man sich wohlfühlen kann.
Das hier vorgestellte Konzept zur Gewaltprävention an Grundschulen geht weit über herkömmliche Präventionsprogramme hinaus. Es umfasst, auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, einen ganzheitlichen Ansatz, der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte, aber auch Schulstrukturen einschließt. Verhaltensänderungen sind oft nur möglich und erreichbar, wenn sich auch Verhältnisse, die dieses Verhalten stabilisieren, verändern. Beides muss im Blickfeld sein.

Gewaltprävention in der Sekundarstufe: Grundlagen - Lernfelder - Handlungsmöglichkeiten
Bausteine für die praktische Arbeit. In 19 Kapiteln werden die zentralen Aspekte der Gewaltprävention aufgegriffen und für den Einsatz in Schule und Jugendarbeit dargestellt. Ein Grundlagenteil führt in den Diskussionsstand der Gewaltprävention ein und greift insbesondere Jugendgewalt und Gewalt in der Schule auf. Als zentrale Lernfelder werden die Bereiche Kommunikation, konstruktive Konfliktbearbeitung, Demokratie und Werteerziehung, interkulturelles Lernen, Sport und Medien thematisiert. Die Rolle der Eltern, des kommunalen Umfelds sowie der Entwicklung der Schule im Prozess der Gewaltprävention werden in eigenen Kapiteln untersucht. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Handlungsmöglichkeiten in Gewaltsituationen. Hierzu gehören Zivilcourage, Mobbing, rechtsextremistische Gewalt sowie Amoklauf an Schulen. Da der Band modular angelegt ist, ist jeder Themenbereich – obwohl aufeinander aufbauend und sich gegenseitig ergänzend – in sich abgeschlossen ... PDF-Datei (19,3 MB) - Homepage für Grundschule und Sekundarstufe

Kinder stark und selbstbewußt machen WSD pro Child

Infos und Hintergründe zu Krieg und Frieden für Kinder, Eltern und Erzieher Frieden-fragen

Mittwoch, 11. November 2009

Entwicklung der deutschen Sprache von ihren Anfängen bis zur Gegenwart

Thorsten Roelcke
Geschichte der deutschen Sprache - Monographie
C.H.Beck Verlag 2009. 128 S. Ppb., ISBN 978-3-406-56280-8, 7,90 €
Der Band behandelt die geschichtliche Entwicklung der deutschen Sprache von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Einzelne Kapitel setzen Schwerpunkte auf Laut, Schrift und Rechtschreibung, Wort- und Formbildung sowie Satzbau, Wortschatz einschließlich der Entlehnungen aus fremden Sprachen, Standard- und Literatursprache sowie Mundarten und Perioden der deutschen Sprachgeschichte.
Inhaltsverzeichnis: Vorwort
1. Woher kommt die deutsche Sprache? - Indoeuropäisch - Germanisch - Deutsch - Aus- und Verbreitung - Fazit
2. Schreibe, wie du sprichst!? - Mitlaute - Selbstlaute - Standardaussprache – Aussprachestandard - Schreibung und Rechtschreibung - Fazit
3. Grammatik – richtungsweisend? - Verben (Konjugation) - Substantive und Adjektive (Deklination) - Wortbildung - Wort- und Satzgliedstellung - Weitere Erscheinungen - Fazit
4. Wird der Wortschatz immer reicher? - Zunahme an Wörtern und Begriffen - Wort- und Gesellschaftsgeschichte - Multikultureller Wortschatz? - Fazit
5. Sprachliche Einheit oder Vielfalt? - Mundarten und Hochsprache - Sprache und Dichtung - Fach- und Sondersprachen - Fazit
6. Eine Geschichte in Etappen - Sprachwandel und Zeitgrenzen - Althochdeutsch - Mittelhochdeutsch - Frühneuhochdeutsch - Neuhochdeutsch - Gegenwartssprache
Literaturhinweise - Register - Leseprobe (pdf)
Rezension auf dradio (Auszug): " ...Geschätzte 100 Millionen Menschen in der Welt haben heute Deutsch als Mutter- oder Zweitsprache. 388 Millionen dagegen Spanisch. Die lingua franca der weltweiten Kommunikation ist Englisch, Muttersprache zwar nur für 340 Millionen, aber benutzt von bis zu einer Milliarde. 1,2 Milliarden chinesische Muttersprachler allerdings lehren, dass Masse und Macht nicht identisch sind. Insofern ist für Roelcke auch noch nicht ausgemacht, dass das Deutsche bald komplett aus dem Katalog der Weltsprachen verschwunden sein und allenfalls als "Orchideenfach" studiert wird ... " Zur Rezesion

Der Heilpädagoge Henning Köhler

Vom Wunder des Kindseins
TB, 80 S., ISBN-10: 3-7725-1266-6, ISBN-13: 978-3-7725-1266-7, 8,90 EUR
Ich glaube, dass in viel mehr Fällen als wir denken, die voreilige Vermutung, es liege Erziehungsversagen oder eine Entwicklungsstörung vor, sobald sich ein Kind ungewöhnlich benimmt, einen Teufelskreis in Gang setzt, und dass in vielen Fällen erst diese Vermutung und alles was aus ihr folgt, zu den wirklich krank machenden Prozessen führt. (Henning Köhler )
Henning Köhler macht in diesem Buch darauf aufmerksam, wie wichtig es gerade heute ist, wirklich Kind sein zu können. Dies gilt in besonderem Maße auch für die so genannten Sorgenkinder, denen er sich in seinen Überlegungen zum Thema Therapie, Erziehung und Heilung im neuen Teil dieses Buches widmet: Die Idee der Kindheit – welchen Auftrag bringen Sorgenkinder mit?
Die Kraft des Verstehens ist die eigentlich heilende Kraft. Alle Maßnahmen sind sinnlos, wenn nicht die Kraft der Liebe wirkt. Und Liebe ist nicht etwas Verschwommenes und Sentimentales … Liebe heißt nämlich zunächst einmal Interesse. Und Interesse, Aufmerksamkeit sind Qualitäten, die man erringen kann.

Schwierige Kinder gibt es nicht - Plädoyer für eine Umwandlung des pädagogischen Denkens
geb., 179 S., ISBN-10: 3-7725-2164-9, ISBN-13: 978-3-7725-2164-5, 10,00 EUR
In Erziehungsfragen breitet sich heute eine Krisenstimmung aus, die sich manchmal bis zu Kassandrarufen einer bevorstehenden Katastrophe steigert. Das Unbehagen rührt vor allem daher, dass immer mehr Kinder so genannte Verhaltensstörungen oder –auffälligkeiten zeigen und als erzieherisch schwer führbar gelten. Henning Köhler geht der Frage nach, ob tatsächlich die Kinder immer schwieriger werden oder ob die allgemeine Bewusstseinslage und die gesellschaftlichen Verhältnisse auf eine für Kinder unerträgliche Situation zutreiben: Wer oder was ist hier eigentlich «schwierig»?
Köhler stellt gewohnte Denkschablonen in Frage und umreißt in Grundzügen einen spirituell vertieften Erziehungsbegriff, der aus der gegenwärtigen Sinnkrise herausführen könnte. Henning Köhler zeigt auf, dass die Schwierigkeiten der Kinder im Grunde die Schwierigkeiten der Erwachsenen und die zunehmende Entfremdung in unserer Umwelt sind. Er stellt herkömmliche Erklärungsmusterin Frage und plädiert für eine am Kind, weniger am Willen der Erwachsenen orientierte Pädagogik. Ein wichtiges Buch für alle Eltern.
»Sehr oft stehen wir vor dem Problem, dass Eltern sich ihrer privilegierten Rolle als unersetzliche Vertrauenspersonen des Kindes gar nicht bewusst sind. Sie lassen die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, dann brachliegen.« (Henning Köhler)

War Michel aus Lönneberga aufmerksamkeitsgestört? Der ADS - Mythos und die neue Kindergeneration
kt., 296 S., ISBN-10: 3-7725-1937-7, ISBN-13: 978-3-7725-1937-6, 18,50 EUR
«ADS», Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, so lautet die häufigste Diagnose in kindertherapeutischen Sprechzimmern. Doch Vorsicht:Hinter dieser Feststellung verbirgt sich nur allzu oft eine auf physikalisch-chemische Prozesse reduzierte Sichtweise, die an der eigentlichen Realität der Kinder vorbeigeht. Henning Köhler zeigt die Schwächen und Widersprüche dieses eindimensionalen Menschenbildes auf und macht den Eltern Mut, ihre Kinder liebevoll wahrzunehmen und zu einer wesensgemäßen Therapie beizutragen.
Immer häufiger hören Eltern, die mit ihrem «Zappelphilipp» in die Sprechstunde kommen, die Diagnose «ADS». Was ist ADS eigentlich, warum wird es immer häufiger diagnostiziert und mit Medikamenten «therapiert»? Diesen, viele besorgte Eltern umtreibenden Fragen geht Henning Köhler in seinem neuen Buch nach. Er betrachtet dabei kritisch die gegenwärtige Medizin, die auffälliges Verhalten mit gehirnphysiologischen oder chemischen Prozessen identifiziert und dabei das Wesen einer neuen Kindergeneration vollständig ignoriert. Köhler diagnostiziert in der ADS-Symptomatik eine Signatur unserer immer mehr in materialistische Sichtweisen verfallenden Zeit. Im zweiten und dritten Teil seiner Darstellung gibt Köhler den Eltern Hilfestellung für das Verständnis und die Therapie der so genannten «ADS-Kinder». Dabei gilt es sowohl Begabungen zu erkennen und zu fördern wie auch Schwächen liebevoll wahrzunehmen und zu heilen.

Von ängstlichen, traurigen und unruhigen Kindern - Eine Orientierung für Eltern und Erzieher
7.Auflage für Oktober 2009 geplant, geb., 154 S., ISBN-10: 3-7725-1186-4, ISBN-13: 978-3-7725-1186-8, 17,50 EUR
Henning Köhler beschäftigt mit Erziehungsproblemen des ersten und zweiten Jahrsiebts. Dabei wendet er sich in einer klaren, eher dem Beratungsgespräch angelehnten Sprache direkt an die Eltern und Erzieher. Es geht ihm besonders um die Problematik der ängstlichen, traurigen und unruhigen Kinder. Anhand dieser entwickelt er aber auch eine Grundfrage jeglicher Erziehung: Welche Beziehung hat das Kind zu seinem höheren Wesen, zu seinem Engel? Ist es möglich, daß der Erzieher diese Beziehung wahrnehmen und unterstützen kann?
Henning Köhler macht deutlich, daß gerade beim unruhigen und ängstlichen Kind eine gestörte Beziehung des Kindes zu seinem höheren Wesen vorliegt. Eine grundlegende Hilfestellung bietet Köhler dadurch an, daß er die Eltern und Erzieher darauf aufmerksam macht, wie eine gesunde Beziehung des Kindes zu seinem höheren Wesen wiederhergestellt werden kann. Dies geschieht insbesondere dadurch, daß das Kind zu seinen Leibessinnen (Tastsinn, Lebenssinn, Bewegungssinn, Gleichgewichtssinn) in ein gesundes Verhältnis gebracht wird. Es läßt sich nämlich feststellen, dass gerade bei unruhigen, traurigen und ängstlichen Kindern diese Beziehung empfindlich gestört sein kann. Erst wenn das Kind in ein harmonisches Verhältnis zu seiner Leiblichkeit und insbesondere den Leibessinnen gebracht wird, kann es wieder den Anschluß an sein höheres Wesen finden.

Die stille Sehnsucht nach Heimkehr - Zum Verständnis der Pubertätsmagersucht
kt., 240 S., ISBN-13: 978-3-7725-1560-6, 18,90 EUR
»Alles, was dazu geforscht und entwickelt wurde, ist hier sorgfältig zusammengetragen und durchgehend mit den persönlichen Erfahrungen des Autors verknüpft.« (info3)
»Henning Köhler gelingt es in einer sympathisch-bescheidenen Weise, seine langjährigen Erfahrungen in der Therapie mit magersüchtigen Mädchen erlebbar darzustellen.« (Erziehungskunst)



Jugend im Zwiespalt - Eine Psychologie der Pubertät für Eltern und Erzieher
kt., 256 S., ISBN-13: 978-3-7725-2519-3, 15,90 EUR
Henning Köhler zeigt die Ursachen der Pubertätskrise auf und gibt Eltern und Erziehern Anregungen, wie man durch eine gesprächsbereite und selbstkritische Haltung den jungen Menschen in diesem Lebensabschnitt helfen kann.
Inhaltsverzeichnis:
Spurensuche. Jugendfrage und Menschenbild: Entwicklung zwischen
Bedingtheit und Freiheit. Das Ich: fixe Idee oder Realität?
Der Weg zum Herzen. Die Pubertätskrise im Licht der frühen Kindheit: Vorbemerkungen zur Symptomatologie. Wandlungen der Selbst- und Welterfahrung
Anatomie einer Krise. Seelische Beobachtungsresultate aus der Jugendarbeit und Ratschläge für Eltern und Erzieher: Güte, Schönheit, Wahrheit?
Schattenreiche. An die Eltern
Anhang. Drei Kolumnen und ein Märchen

Vom Rätsel der Angst - Wo die Angst begründet liegt und wie wir mit ihr umgehen können
Ln., 171 S., ISBN-10: 3-7725-1061-2, ISBN-13: 978-3-7725-1061-8, 15,90 EUR
Angst ist für die meisten Menschen ein Zustand, den sie tunlichst vermeiden oder möglichst schnell beseitigen möchten. Henning Köhler geht mit sorgsamer seelischer Beobachtung auf dieses Phänomen ein und stellt dabei fest, dass wir die Angst für ein gesundes Seelenleben sehr wohl benötigen: Angst befähigt uns, unsere Beziehungs- und Zuwendungsfähigkeit zu steigern und zu vertiefen. Gefährlich und krank machend wirkt hingegen die Angst vor der Angst.
Henning Köhler macht deutlich: Stärkung der Seele gegenüber der Angst bedeutet nicht, die Angst zu beseitigen, sondern vielmehr, sich ihr aussetzen, sie als einen Bestandteil in das Seelenleben integrieren zu können.
Inhaltsverzeichnis:
Vom Wesen der Angst
Umriss der Fragestellung: Ist Angst etwas Schlechtes?
Die Unheimlichkeit des Seins
Der Mut zur Niederlage: Vom wahren Wohlstand oder: Jeder ist mal ein Feigling gewesen
Angst – Schlaf – Kindheit: Die Belehrung des Wachbewusstseins durch das Schlafbewusstsein

Vom Ursprung der Sehnsucht - Die Heilkraft von Kreativität und Zärtlichkeit
geb., 218 S., ISBN-10: 3-7725-2163-0, ISBN-13: 978-3-7725-2163-8, 10,00 EUR
Eine engagierte Darstellung der schöpferischen Sehnsuchtskräfte im Menschen. Henning Köhler beschreibt die lebendigen Prozesse zwischenmenschlicher Beziehungen und den Aspekt der Liebe als Qualität des Verstehens.
Henning Köhler zeigt die krank machenden Gewohnheiten und gesellschaftlichen Verhaltensweisen unserer Gegenwart auf und fragt nach der Qualität des Eros, die ursprünglich in der Jugendzeit erwacht. Eros ist diejenige Kraft im Menschen, die Kreativität und Zärtlichkeit miteinander verbindet. Zugleich führt sie zu einem unmittelbaren Verstehen des anderen Menschen. Diese heilende, eine Wesensbeziehung stiftende Kraft wiederzuentdecken und im therapeutischen wie im gesellschaftlichen Bereich zugänglich zu machen ist das Anliegen des Buches. In diesem Sinne kann es auch als Manifest bezeichnet werden – ein Manifest für die Liebe.
»Ich behaupte und versuche zu begründen, dass die Quelle der Kreativität dieselbe ist, aus der auch die Liebefähigkeit erfließt.« (Henning Köhler)


Henning Köhler: geb. 1951, verheiratet, zwei Kinder, Heilpädagoge, Kinder- und Jugendtherapeut in eigener Praxis nach vorangegangenen Lehrjahren als Heimerzieher, Kleinklassenlehrer, klinischer Heilpädagoge und in der freien Jugendarbeit, ausgedehnte Lehr- und Vortragstätigkeit im In- und Ausland, zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und Anthologien, sowie im Rundfunk. Entwurf und Installation des berufsbegleitendenden Qualifikationslehrgangs für integrative Aufgaben im FBW Rheinland und der berufsbegleitenden Zusatzausbildung zum Pädagogischen Berater am JKI. Mitbegründer der Fulbertus-Akademie für Sozialpädagogik in Erftstadt.Henning Köhler gründete 1986 die Heilpädagogische-Therapeutische Ambulanz, diese bildet seit 1987 einen Teil des Janusz-Korczak-Insitutes. Er hat es sich zur Aufgabe gestellt, Kindern und Jugendlichen zu helfen, deren Probleme sich als sogenannte Entwicklungsstörungen bzw. als Verhaltensauffälligkeiten äußern. Durch zahlreiche Buchveröffentlichungen bekannt. - Janusz-Korczak-Institut